In der Natur kommt eine besondere rote Raupe häufig vor. Ein auffallendes Merkmal ist ihr schwarzer Kopf. Für die unterschiedlichsten Laubbäume können diese Raupen gefährlich werden. Nach folgend mehr dazu.
Weidenbohrer
Der Weidenbohrer (Cossus cossus) ist ein unscheinbarer Nachtfalter. Wie der Name schon sagt, ist er während der Nacht aktiv. Tagsüber schläft er in gut getarnten Verstecken. Der Falter ist eher dick und verhältnismäßig plump, aber dabei der größte in Mitteleuropa vorkommende Kleinschmetterling. Er gehört zur Familie der Holzbohrer (Cossidae). Vom Falter selbst geht allerdings keine Gefahr für Gehölze aus, denn aufgrund seines verkümmerten Saugrüssels ist er nicht in der Lage Nahrung aufzunehmen. Imagines dienen lediglich zur Fortpflanzung. Der eigentliche Holzschädling ist die rote Raupe. Typisch für sie ist ein schwarzer Kopf. Zum Bestimmen eines ausgewachsenen Falters können folgende Merkmale herangezogen werden:
- grauer Rumpf
- Flügelspannweiten 6 bis 10 cm
- hellgraue Flügel mit dunkler Marmorierung
- zusätzlich bräunliche Flügelzeichnungen
Die Schmetterlinge können ab Ende Mai bis Anfang August mit etwas Glück beobachtet werden. Ihre Hauptflugzeit liegt in den Monaten Juni bis Juli.
Lebensraum der Raupen
Die Paarung der Nachtfalter erfolgt in der Zeit von Mai bis Juli. Ein Weibchen kann danach bis zu 700 Eier ablegen. Die Ablage erfolgt in kleinen klebrigen Päckchen mit je 20 bis 50 Eiern. Dazu suchen sie die Weibchen gute Verstecke wie Rindenspalten oder direkt die Stammbasis von bereits geschwächten älteren Laubbäumen. Sie bevorzugen ältere Weidenbestände, aber darüber hinaus auch
- Parkanlagen mit fließenden Gewässern
- Auen und Mischwälder
- Haus- und Obstgärten
Durch bereits mit dem Weidenbohrer befallene Bäume werden immer mehr Weibchen zur Eiablage angelockt. So können bereits nach nur kurzer Zeit größere Kolonien entstehen.
Neben Weiden (Salix) können auch noch andere Laubbäume befallen werden wie
- Hängebirken
- Schwarzerlen
- Apfel-und Birnbäume
- Heckenkirsche
- Linden
- Pappeln
- Walnussbäume
- Sanddorn
Raupen eindeutig bestimmen
Kurz nach der Eiablage schlüpfen dann die ersten Larven. Diese haben eine Länge bis zu 10 cm. Typisch für den Weidenbohrer ist eine rote Raupe.
Weitere Merkmale zum Erkennen der Raupen sind
- schwarzer Kopf
- schwarzer Nackenschild
- gelbe Körperunterseite und Seiten
- dunkelroter Rücken
- teilweise spärlich weiß behaart
- gesamter Körper glänzend
Allerdings sind die Raupen nicht ganzjährig rot gefärbt, denn im Winter sind sie komplett gelb mit schwarzen Kopf.
Nach dem Schlüpfen bohren sich die Raupen in größeren Gruppen in die Baumrinde ein. Dort ernähren sie sich von Baumsäften und Holzfasern. Das Vorgehen ist auch als Platzfraß bekannt. Erst im zweiten Lebensjahr frisst sich dann jeweils eine rote Raupe einzeln in das Bauminnere vor. Die Fressgänge werden in Richtung Baumkrone angelegt. Diese sind kennzeichnet durch
- ihre Länge bis zu einem Meter
- ovale Form und
- einem Durchmesser bis 2 cm mit Erweiterungen
Schadbilder
Es gibt verschiedene Anzeichen für den Befall mit dem Weidenbohrer wie
- typische ovale Bohrlöcher in der Rinde
- Saftfluss an älteren Löchern
- an Baumbasis rote Bohrspäne und Kot
- welke Blätter
- vertrocknete Zweige
- nachts raspelnde und knackende Geräusche im Bauminneren
- im Holzquerschnitt bis 4 cm breite Fressgänge
- stechender Essiggeruch
Weidenbohrer bekämpfen
Wenn die rote Raupe des Weidenbohrers an Bäumen entdeckt wird, ist schnelles Handeln notwendig. Chemische Mittel zur Behandlung sind nicht zugelassen, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Tiere zu bekämpfen wie
- Rückschnitt betroffener Zweige bis ins gesunde Holz
- Entsorgung im Hausmüll
- alternativ verbrennen
- Einsatz von Schlupfwespen
- Verwendung von Chrysanthemenextrakt der Dalmatinischen Insektenblume
- mit Brühe aus Quassiapulver/Spänen (Bitterholz) und Schmierseife besprühen
Herstellung der Brühe
- 250 g Quassia-Späne oder Pulver (Apotheke)
- über Nacht in 2 Liter Wasser einweichen
- anschließend eine Stunde kochen
- 250 g Schmierseife darin auflösen
- abseihen
- mit 10 Liter Wasser verdünnen
- betroffene Stellen besprühen
- nach 2 bis 3 Tagen mit klarem Wasser abspritzen
Häufig gestellte Fragen
Sie dient als Signal für die natürlichen Fressfeinde, dass die rote Raupe ungenießbar ist, obwohl sie nicht giftig ist. So können unter anderem Vögel ferngehalten werden.
Zum einem sollten zur Stärkung der Vitalität der Laubgehölze ständige Wassergaben und eine Kali-Düngung erfolgen. Nach dem Rückschnitt müssen die Wunden versiegelt werden. Um eine Eiablage zu verhindern, ist es ratsam den Stamm regelmäßig zu kalken. Dazu sollte vorher die Rinde mittels Bürste oder Stammschaber entfernt werden. Weiterhin sind regelmäßige Kontrollen der Bäume von Juli bis September erforderlich.
Kennzeichnend für diese rote Raupe ist ein schwarzer Kopf mit kräftigen Mundwerkzeugen. Diese werden auch eingesetzt, wenn sich die Tiere bedroht fühlen, besonders bei Berührungen. Die Bisse sind zwar schmerzhaft, aber nicht gefährlich. So wehren sich die Raupen auch gegen kleinere Vögel.
Sie sind 6 cm groß und gelbrot gefärbt. An den Segmenten des Hinterteils ist eine dunkle Dornenreihe vorhanden. Der feste Kokon besteht aus Gespinstfäden. Die Verpuppung erfolgt entweder im Baum hinter verstopften Bohrlöchern oder im Bodenstreusubstrat direkt am Baumstamm.