Bei der Kakerlake handelt es sich um eine weit verbreitete Schaben-Art. Da sie hauptsächlich anderen Schaben zum Verwechseln ähnlich sieht, ist im Folgenden aufgeführt, auf welche Unterschiede zur eindeutigen Identifizierung zu achten ist. So vermeiden Sie eine Verwechslung der Kakerlake.
Warum Kakerlaken erkennen?
Kakerlaken, auch Küchenschaben genannt, sind Überträger von Krankheitserregern. Viele andere Schaben-Arten sind hingegen harmlos und meist sogar wichtig für das Ökosystem. Deshalb ist es wichtig, Verwechslungen auszuschließen und Kakerlaken eindeutig von anderen Artgenossen unterscheiden zu können. Erst dann sollte die Entscheidung getroffen werden, ob eine tödliche Bekämpfung oder eine Umsetzung unerwünschter Schaben erfolgen sollte. Am Häufigsten ist die Gemeine Küchenschabe (Blatta orientalis) in Deutschland verbreitet.
Typische Kakerlaken-Merkmale
Die verschiedenen Arten unterscheiden sich durch einige Merkmale und lassen sich dadurch gut auseinanderhalten. Hier sollten neben der Optik weitere Anhaltspunkte beachtet werden, die teilweise einen deutlichen Hinweis darauf geben, ob es sich um eine Kakerlake oder um ein anderes Tier handelt.
- bevorzugte Aufenthaltsorte: im Wohnraum, gern Feuchtstellen, in Küchenschränken, an Toiletten, in Abwasserrohren
- Nahrung: fressen Lebensmittel vorzugsweise Trockenwaren wie Brot, Hundefutter oder Kekse, Fressspuren an Verpackungen
- Größe: zwischen 1,2 und 1,5 Zentimeter
- Körperfarbe: hell-braun, rötlich-braun bis braun
- Flugtauglichkeit: nein
- Aktivität: nachtaktiv
- Zeichnungen: zwei dunkle Streifen an den Schulterschildern
- Lichtempfindlichkeit: ja, scheut das Licht, hält sich vorrangig im Dunkeln auf
- typische Verstecke: in Ritzen, Fugen, hinter Möbeln, Kartons und Ähnlichem
- zeigt Fluchtverhalten
Kakerlaken untereinander unterscheiden
Es gibt zahlreiche Kakerlakenarten, die sich in manchen Bereichen von der Blatta orientalis unterscheiden. Farbe, Fluchtverhalten und bevorzugte Aufenthaltsorte sind aber bei allen Arten nahezu identisch. Dazu gehören vor allem folgende Exemplare, auf deren “besondere” Merkmale ebenfalls zu achten ist, um eine Verwechslung zwischen den Kakerlaken zu vermeiden:
Deutsche Schabe (Blattella germanica)
- frisst vorrangig pflanzliche Nahrung
- kleine, leichte Männchen können fliegen
- nicht so lichtempfindlich, deshalb auch bei Tageslicht sichtbar (dennoch eher nachtaktiv)
Braunbandschabe (Supella longipalpa)
- auf Rückenpartie schwarze Querstreifen vorhanden
Australische Schabe (Periplaneta australasiae)
- mit 2,3 bis 3,5 Zentimeter Länge deutlich größer als ähnlich sehende Schaben
- gelber Brustrand sowie gelbe Streifen an Flügeln vorhanden
- wird von Licht angezogen
Doppelgänger Bernsteinschabe
Die Bernsteinschabe (Ectobius vittiventris) gehört zu den Waldschaben. Bei dieser Art kommt es schnell zu einer Verwechslung mit der Kakerlake. Während Letztere eine gesundheitliche Gefahr für Mensch und Tier darstellen kann, ist die Bernsteinschabe nützlich und wertvoll für die Natur.
- bevorzugte Aufenthaltsorte: im Freien, verläuft sich maximal in Wohnräume
- Nahrung: frisst abgestorbene Pflanzenteile, hinterlässt keine Fressspuren an Lebensmitteln oder deren Verpackungen
- Größe: zwischen 1,0 und 1,5 Zentimeter (ist dabei leicht schmaler als Kakerlaken)
- Körperfarbe: hell-braun, aber in Richtung bernsteinfarbig, daher etwas gelblicher als Kakerlaken
- Flugtauglichkeit: ja
- Aktivität: tagaktiv
- Zeichnungen: ohne Zeichnungen, aber unterscheidet sich durch transparentes Schulterschild
- Lichtempfindlichkeit: nein
- typische Verstecke: nur bei eindringlicher Gefahr in Spalten und Ritzen, sonst zwischen/unter Pflanzen
- zeigt kein Fluchtverhalten
Gemeine Waldschabe bestimmen
Die Gemeine Waldschabe (Ectobius lapponicus), auch Lappland-Waldschabe genannt, lässt sich aufgrund ihres Aussehens leicht mit Kakerlaken verwechseln. Wie die Bernsteinschabe ist die Gemeine Waldschabe ebenso harmlos und sollte nicht getötet werden. Auf folgende Unterschiede zu Kakerlaken sollte deshalb geachtet werden:
- bevorzugte Aufenthaltsorte: im Freien, trockene Orten, verläuft sich maximal in Wohnräume, überlebt dort nicht lange
- Nahrung: frisst abgestorbene und verrottete Pflanzenteile, meidet Lebensmitteln und deren Verpackungen
- Größe: mit 0,9 bis 1,1 Zentimeter kleiner als Kakerlaken
- Körperfarbe: dunkel-braun, braun-grau bis grau-schwarz und damit dunkler als Kakerlaken
- Flugtauglichkeit: Männchen ja
- Aktivität: tagaktiv
- Zeichnungen: leichte Punktierung auf den Flügeln
- Lichtempfindlichkeit: nein
- typische Verstecke: nur bei eindringlicher Gefahr in Spalten und Ritzen, sonst zwischen/unter Pflanzen
- zeigt bedingt Fluchtverhalten, Männchen fliegen häufig weg
Häufig gestellte Fragen
Wenn Sie eine Kakerlake nicht eindeutig an typischen Merkmalen erkennen können, ist natürlich ein Fangen hilfreich. Am besten eignet sich dafür das Aufstellen von geruchslosen Klebefallen, an denen sie bei Kontakt haften bleiben. Entweder identifizieren Sie das Tier anschließend durch besseren Blick auf alle Details oder Sie überlassen einem Fachmann (Schädlingsbekämpfer) die Bestimmung. Die hier genannten Merkmale und deutlichen Unterschiede zu ähnlich aussehenden Exemplaren sollten aber ausreichen und ein Fangen nicht erforderlich sein.
Nein. Sie riechen meist zwar nach Moder und anderen unangenehmen Gerüchen, aber das haben Kakerlaken meist mit allen anderen ähnlich aussehenden Schaben gemeinsam.
Ja und nein. Grundsätzlich liegt ihr Lebensraum innerhalb von Gebäuden, aber auf der Suche nach Futter, zieht es sie manchmal auch nach draußen, um in anderen Gebäuden Nahrung zu finden. Wenn sich die Umgebungsbedingungen ändern, wie beispielsweise eine komplette Gebäude-/Wohnungsräumung, gehen sie auch früher oder später für den eigenen “Umzug” ins Freie.
Ja, dazu zählt zum Beispiel die Assel. Wenn Sie genau auf die typischen Merkmale der Kakerlake achten und die mit dem gesichteten Tier beziehungsweise mit den vorhandenen Spuren vergleichen, können Sie leicht erkennen, ob es sich um Kakerlaken oder andere Insekten handelt.