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Die Verbene ziert den Garten zumeist zwar nur einen Sommer lang, dafür aber eine gefühlte Ewigkeit von Mai bis in den Oktober hinein. Ihre Farbnuancen beschränken sich dabei nicht nur auf das klassische Weiß, sondern erstrecken sich von rosarot über blau bis hin zu hellviolett. Gerne übernimmt sie die Aufgabe der Leitstaude im filigranen Ziergarten, tritt mit ihren gewölbten Blütenständen aber auch gerne dezent in den Hintergrund des optischen Erscheinungsbildes. Solange sie vollen Sonnenschein und reichlich Wasser erhält, samt sie sich selbst gerne aus, ohne sich zur Plage zu entwickeln.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae)
- Gattung Verbenen mit 250 Arten
- Wissenschaftlicher Name Verbena
- Nicht winterharter, sommerlicher Dauerblüher
- Heimisch in Europa, Süd- und Nordamerika
- Wuchshöhen von 15 cm bis 120 cm, selten 150 cm
- Vielfältige Nutzung als Bodendecker, Stauden-, Kübel- und Schnittblume
- Verwendung auch als Heil- oder Genusspflanze
- Aufrechte bis hängende Wuchsform, krautig, als Halbstrauch oder Strauch
- Trivialnamen: Wunschkraut, Katzenblutkraut, Taubenkraut
Bereits in der Antike hatte die Verbene Kultstatus; damals noch als wirksame Heilpflanze. Bis heute hat sich ihre Bedeutung zwar in Richtung ihres dekorativen Wertes gewandelt, was ihr hingegen einen festen Platz in den Herzen der begeisterten Hobbygärtner bewahrt hat, wozu nicht zuletzt der betörende Duft des Eisenkrauts beiträgt.
Standort und Substrat
Den Anfang der Wanderschaft bis in die heimischen Gärten nahm die Verbene in den sonnendurchfluteten Regionen Südamerikas. Aus dieser Information schließt der geübte Gartenfreund auf die Standortansprüche der Zierpflanze in den Gebieten Mitteleuropas.
- Vollsonnige bis sonnige, windgeschützte Lage.
- Normaler Gartenboden, gerne humos.
- Durchlässige, feuchte Konsistenz ohne die Gefahr von Staunässe.
- In schwach saurer Erde fühlt sich die Verbene besonders wohl.
- Im Pflanzgefäß bietet sich die Verwendung von Einheitserde an.
Ist der gewählte Standort stark sandig oder weist einen schweren Lehm- oder Tongehalt auf, erhöht dies den Pflegeaufwand, sofern keine bodenverbessernden Maßnahmen ergriffen werden. Sandboden, auch als leichter Boden bezeichnet, wird durch die Zugabe organischen Materials, wie Gartenkompost, spürbar belebt und kann die lebensnotwendige Feuchtigkeit länger halten. Schwerer Boden, reich an Ton und Lehm, neigt weniger zur Bildung der gefürchteten Staunässe, wenn ihm Sand, feiner Splitt oder anderes kleinkörniges Material untergegraben wird.
Gießen und Düngen
Verbena sind sehr durstige und gleichzeitig hungrige florale Geschöpfe. Entsprechend systematisiert der geübte Hobbygärtner den optimalen Wasser- und Nährstoffhaushalt, wenn er eine grandiose Wuchskraft und lang andauernde Blühfreudigkeit der Verbenen in seinem eigenen botanischen Reich anstrebt.
- Regelmäßig und reichlich wässern.
- Trotzdem keine Staunässe heraufbeschwören.
- Im Kübel oder Balkonkasten ist der Wasserbedarf höher als im Beet.
- Mindestens monatlich, vorzugsweise 14-tägig düngen.
- Im Pflanzgefäß wöchentlich Flüssigdünger verabreichen.
- Im Beet mit Volldünger versorgen bzw. organisch-mineralischer Mischung.
Vermehren
Wer von diesen robusten und pflegeleichten Eisenkrautgewächsen nicht genug bekommen kann, überlässt die Vermehrung der Natur. Nach der Blüte bilden sich die für Lippenblütler typischen Klausenfrüchte, die nach dem Aufplatzen eine Fülle frischer Samen auf dem gesamten Areal verteilen. Mit jedem Gang durch den Garten trägt der Hobbygärtner – neben dem Wind und den Tieren des Gartens – ebenfalls zur Verteilung der Samen bei. Eine sortenreine Vermehrung ist dies hingegen nicht, denn welche botanischen Eigenschaften der Mutterpflanzen sich durchsetzen werden, bleibt dabei ein Geheimnis von Mutter Natur. Wer eine gezielte Vervielfachung der Verbena anstrebt, wählt daher die eigenhändige Aussaat von Samen aus dem qualifizierten Fachhandel.
Wichtigste Voraussetzung, dass diese Methode funktioniert, ist die Kenntnis, dass Verbenen zu den Kaltkeimern zählen. Diese botanische Eigenschaft verhindert, dass die Samen bereits im Herbst keimen, da sie nicht winterhart sind. Sie verfallen daher in eine Keimruhe, die nur durch einen Kältereiz (keinen Frostreiz) beendet wird.
- Im Februar/März zunächst auf feuchtem, saugfähigem Papier für 2-4 Wochen ausbreiten.
- Bei normaler Zimmertemperatur von 18° bis 22° Celsius zusätzlich mit Folie abdecken.
- Anschließend zusammenrollen und für 4-6 Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
- Bei Temperaturen zwischen 0° und -4° Celsius erhalten sie den erforderlichen Kältereiz.
- Wichtig ist beachten ist, dass die Samen während dieser Zeit nicht austrocknen.
In der Regel zeigen sich nach dieser Zeit die ersten Keimlinge, die in kleine Töpfe mit nährstoffarmem Anzuchtsubstrat gepflanzt werden. An einem hellen Platz mit Temperaturen nicht über 12° Celsius werden sich rasch die ersten Laubblätter nach den Keimblättern zeigen. Bis Mitte Mai haben die jungen Verbenen erfahrungsgemäß ein eigenes Wurzelsystem entwickelt und können im Beet oder Pflanzgefäß in herkömmliches Substrat ausgepflanzt werden, nachdem sie schrittweise an die steigenden Temperaturen gewöhnt wurden.
Nicht immer steht dem Hobbygärtner genügend Platz zur Verfügung, um Kaltkeimer, wie das Eisenkraut im Haus zu vermehren. Verständlicherweise wird die Hausfrau protestieren, wenn der Kühlschrank mit Saatgut belegt wird. In diesem Fall werden die Samen im Spätherbst in einer Saatschale oder einem offenen Frühbeetkasten ausgesät. Nun übernimmt die Natur den Kältereiz und die Schneeschicht sorgt für die erforderliche Feuchtigkeit. Die Aufgabe des Hobbygärtners beschränkt sich in diesem Fall darauf, den Zeitpunkt der Vereinzelung rechtzeitig zu erkennen und die jungen Pflänzchen in eigene Anzuchttöpfe umzupflanzen.
Pflanzen
Da die Verbene keine frostigen Temperaturen verträgt, sollte sie frühestens ab Mitte Mai im Beet gepflanzt werden, wenn sich die Eisheiligen verabschiedet haben. Dabei ist es ohne Belang, ob sie eigenhändig durch Aussaat herangezogen oder als fertige Pflanzen im Gartencenter erworben wurden.
- Am vorgesehenen Standort Unkraut, Steine und Wurzeln entfernen.
- Mit der Harke den Boden gründlich auflockern.
- Bei Bedarf eine Bodenverbesserung vornehmen.
- Den Wurzelballen im Topf in einem Gefäß mit Wasser vollsaugen lassen.
- Währenddessen ein Pflanzloch graben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens.
- Den Aushub mit Kompost, Hornspänen, Hornmehl oder Volldünger anreichern.
- Die Verbene austopfen und mit beiden Händen leicht auseinander ziehen.
Sollte an der Pflanzstelle die Gefahr von Staunässe bestehen, wird die Sohle der Grube aufgelockert und mit einer Drainage aus feinkörnigem Material, wie Kies oder zerschlagenen Tonscherben bedeckt. Anschließend wird das Eisenkraut eingepflanzt, wobei zwischendurch das Substrat mit der Faust leicht angedrückt wird, damit sich keine Hohlräume bilden, die das Wurzelwachstum hemmen. Abschließend darf das reichliche Angießen nicht versäumt werden, weil andernfalls alle Mühe umsonst war.
Überwintern
Von ihren genetischen Anlagen her ist die Verbene als einjährige Zierpflanze angelegt und widersteht daher keinerlei frostigen Temperaturen. Daher entfernen die meisten Hobbygärtner das Eisenkraut spätestens im Frühjahr aus dem Garten, um junge Pflanzen in die Erde zu setzen. Ein unumstößliches Grundgesetz der gärtnerischen Pflege ist diese Vorgehensweise hingegen nicht, denn mit einigen Kniffen, lässt sich die Verbena durchaus dazu bewegen, nach einer pfleglichen Überwinterung noch ein zweites oder gar drittes Jahr ihre Pracht im Garten zu entfalten.
- Die Verbene nach der Blüte im Herbst bodennah zurückschneiden.
- Mit einer dicken Schicht aus Laub, Stroh oder Reisig bedecken.
- Pflanzgefäße in einen hellen, frostfreien Raum tragen.
- Alternativ in eine geschützte Ecke stellen und mit Folie umhüllen.
- Ein Holz- oder Styroporblock schützt vor Frost von unten.
Während der Überwinterung sollen die Verbenen zwar nicht vollkommen austrocknen; ein zu reichliches Gießen würde hingegen unweigerlich Fäulnis auslösen. Daher erhalten sie nur ab und zu eine kleine Dosis Wasser, allerdings keinen Dünger.
Schneiden und Trocknen
Verbena eignen sich nicht nur als dekoratives Gestaltungselement für den Garten. Die hoch wachsenden Sorten sind darüber hinaus sehr beliebt als frischer Blumenstrauß für die Vase oder aparter Bestandteil eines stilvollen Trockengestecks.
- Frische Verbenen schneiden, sobald der Morgentau getrocknet ist.
- Die Knospen haben sich idealerweise noch nicht oder nur zum Teil geöffnet.
- Am unteren Teil werden die Blätter entfernt und der Stiel schräg angeschnitten.
- Das Wasser in der Vase ist zimmerwarm und erhält eine Prise Zucker.
- Zum Trocknen werden kleine Sträuße locker mit Bast zusammen gebunden.
- Kopfüber aufgehängt an einem luftigen Ort, wie dem Dachboden, können sie trocknen.
Schöne Sorten
Aus den bislang 250 bekannten Verbena-Arten haben fachkundige Züchter eine Vielzahl zauberhafter Hybriden entwickelt, von denen ein Exemplar sogar in 2011 zur Balkonpflanze des Jahres gekürt wurde. Die folgende Auflistung stellt folglich nur einen kleinen, liebevoll zusammengestellten Ausschnitt dar:
Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis)
- dicht gefüllte, blauviolette Blütenkugeln
- Blütezeit von Juni bis zum ersten Frost
- Wuchshöhe 100 cm bis 150 cm
Lanzen-Eisenkraut (Verbena hastata ‘Blue Spires’)
- aufrechte, rötlich-lila Blütenkerzen
- Blütezeit Mai bis September
- Wuchshöhe bis 120 cm
Weißes Lanzen-Eisenkraut (Verbena hastata ‘White Spires’)
- senkrecht stehende, weiße Blütenkerzen
- besonders lange Blütezeit den ganzen Sommer hindurch
- winterharte, stark aussamende Sorte
Teppich-Verbene (Lippia nodiflora)
- traumhaft schöner Bodendecker mit rosa Blüten
- lange Blüte von Mai bis Oktober
- ideal zur Befestigung von Hängen und Unterpflanzung hoher Stauden
Hänge-Verbene (Lanai Pink Twister)
- mehrfarbige Blüten in rosa, weiß und rot
- Wuchslänge bis 30 cm
- ideale Ampelpflanze für den Balkon
Zitronenverbene (Lippia citriodora)
- weiß blühender Verbenen-Strauch
- verströmt betörenden Zitronenduft
- sehr beliebt für die fruchtige Teezubereitung
Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis)
- die klassische, robuste Sorte mit langer Tradition
- weiße Blüte von Mai bis Oktober
- Wuchshöhe 30 cm bis 50 cm
Um den Ursprung der Bezeichnung Eisenkraut ranken sich zahlreiche Legenden. So sollen die Kelten davon überzeugt gewesen sein, dass dieses Kraut fähig ist, Eisenschwerter zu härten.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich das Patagonische Eisenkraut auch im Kübel pflanzen? Wenn ja, muss sie dann jedes Jahr aufs Neue pflanzen?
Gegen eine Pflanzung im Kübel ist nichts einzuwenden. Wichtig zu beachten ist dabei, dass sich im Boden ein Wasserabzug befindet, damit sich keine Staunässe bildet. Darüber hinaus empfehlen wir, die Blumenerde durch Zugabe von Sand oder Perlite etwas durchlässiger zu machen. Wenn Sie dem Patagonischen Eisenkraut einen milden Platz zum Überwintern gönnen, samt es sich selbst aus und erfreut sie ganz von alleine auch in der nächsten Saison mit seiner Blütenpracht.
Kann ich die Verbena nicht auch schon vor Mitte Mai auspflanzen?
In milden Regionen spricht nichts gegen eine frühere Auspflanzung ab März oder April. Zum Schutz vor Bodenfrost, der oft ohne Vorwarnung zuschlagen kann, ist es ratsam, bis nach den Eisheiligen die Pflanzen zu schützen, z. B. indem ihnen über Nacht ein Eimer übergestülpt wird.
Welche Pflanzpartner harmonieren mit der Verbene?
Die hoch wachsenden Sorten passen ganz hervorragend zu Fingerhut, Brandkraut oder der Prachtkerze. Das Lanzen-Eisenkraut versteht sich prächtig mit Rotem Sonnenhut und Kosmeen. Sämtliche niedrig wachsenden Sorten eignen sich wunderbar als blühende Beet- oder Wegumrandung. Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, einen Präriegarten anzulegen, dürfen Verbenen aller Sorten auf keinen Fall fehlen.