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Wenn sie sich öffnet, kann sich jeder Hobbygärtner über Sonnenschein freuen! – Die Mittagsblume (Delosperma pruinosum) gehört zu den besonders dekorativen Sommerblumen, die bei ausreichender Belichtung und Wärme ihre ansprechenden Blütenblätter zeigen. Die Pflanze, die zu der Familie der Aizoaceae gehört, stellt nur eine der drei möglichen Arten von Mittagsblumen dar. Mit recht wenig pflegerischem Aufwand lässt sich das beliebte Gewächs problemlos in jeder heimischen Grünanlage kultivieren – und erfreut bei sachgemäßer Kultivierung sowohl den passionierten Hobbygärtner als auch den Garten-Anfänger.
Steckbrief
- einjährig gezogener Halbstrauch
- kriechender oder hängender Wuchs
- präsentiert schmale, rundliche Blätter
- Blüten sind lila mit gelber Mitte und ähneln Margeriten
- Pflanze wird insgesamt zwischen 10cm und 25cm hoch
- Blütezeit: Mai bis Oktober
Standort und Boden
Für eine optimale Kultivierung der Mittagsblume sollte zunächst ein geeigneter Standort innerhalb der heimischen Grünanlage gefunden werden. Weil das Gewächs seinen Blütenkopf nur bei Sonnenschein öffnet, ist eine Kultivierung unter sonnigen und warmen Bedingungen besonders wichtig. Am besten gedeiht die Delosperma deshalb an einem vollsonnigen Standort, der zusätzlich trocken sein sollte. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, dem Gewächs einen zusätzlichen Schutz vor Regen zu bieten, damit die Erde nicht zu feucht wird.
Die Mittagsblume kann an unterschiedlichen Standorten angesiedelt werden, welche die genannten Bedingungen bieten; klassisch erfolgt die Kultivierung beispielsweise im Freiland, vor allem in Steingärten oder anderen naturnah gestalteten Grünanlagen, und dort vor allem als Farbtupfer vor Trockenmauern. Aufgrund ihrer fleischigen Blätter eignet sich das Gewächs aber auch für exotisch angelegte Gärten mit mediterranem Flair. Im Freibeet findet die Mittagsblume Verwendung als Einfassung oder für weite Flächen als Bodendecker.
Daneben lässt sich die Pflanze jedoch auch auf dem Balkon oder auf der Terrasse kultivieren; dann passt die Delosperma in Tröge, Schalen oder Balkonkästen. Ein leicht überdachter und dennoch sonniger Standort ist hier am besten geeignet. Das farbenfrohe Gewächs lässt sich mit zahlreichen anderen Arten kultivieren. Weil die Mittagsblume jedoch je nach Art auch größere Polster und Teppiche ausbilden kann, sollte man keine schwachwüchsigen Kombinationspartner wählen. Am besten eignet sich die Nachbarschaft zu Pflanzen, die ebenfalls wenig Feuchtigkeit und gleichzeitig einen möglichst sonnigen Standort benötigen, zum Beispiel:
- Fetthenne
- Feigenkaktus
- Hauswurz
- Ginster
- Stachelnüsschen
Neben dem idealen Standort spielt bei der Kultivierung der Mittagsblume auch das verwendete Substrat eine Rolle. Weil sich die Pflanze gegenüber Feuchtigkeit recht empfindlich präsentiert, sollte der Boden eine gewisse Durchlässigkeit aufweisen. Liegen ungeeignete Substrate vor, zum Beispiel schwere Lehmböden, ist eine nachträgliche Aufbesserung notwendig; diese gelingt durch Zugabe von Sand oder Kies. Gleichzeitig sollte man den Gehalt an Humus möglichst gering halten und auf einen neutralen pH-Wert achten. Wer die Mittagsblume in einem Kübel pflanzen möchte, muss zusätzlich eine Drainage anbringen, damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann.
Pflegetipps
Um die Delosperma erfolgreich zu kultivieren, ist ein adäquates Bewässerungsverhalten von besonderer Bedeutung. Gegossen werden die trockenheitsliebenden Pflanzen nur sporadisch; Mittagsblumen speichern die Feuchtigkeit in ihren Blättern und greifen bei anhaltender Trockenheit auf diese Reserven zurück. Selbst eine hohe Luftfeuchtigkeit kann ausreichen, um Wasser zu speichern. Eine zu starke Bewässerung hingegen schadet den Gewächsen, insbesondere im Winter. Mittagsblumen sind nicht in der Lage, eine große an Menge Wasser zu verarbeiten und sterben bei wiederholt starker Bewässerung schnell ab.
Zur Pflege der Delosperma gehört darüber hinaus auch die gezielte Versorgung mit Nährstoffen. Wer einen Langzeitdünger ausgibt, kann sich über ein besonders üppiges Wachstum der Pflanze freuen. Dabei hat es sich als sinnvoll erwiesen, im Frühjahr eine Initialdüngung vorzunehmen; nach 6 Wochen ist eine weitere Düngergabe angezeigt, damit die blühenden Polster ihre Pracht während des gesamten Sommers erhalten.
Die zusätzliche Gabe von Nährstoffen sollte allerdings spätestens Ende Juni das letzte Mal erfolgen; andernfalls können während der Überwinterung Schwierigkeiten auftreten. Ein regelmäßiges Schneiden ist bei der Mittagsblume nicht unbedingt erforderlich. Falls sich der Wuchs allerdings zu üppig zeigt, kann man die Pflanze ruhig auch kräftig zurück schneiden. Anschließend treibt die Pflanze sofort wieder aus. Ansonsten reicht es aus, die verblühten Blütenstängel regelmäßig abzuknipsen; nachdem die Blütezeit beendet ist, belässt man die bestehenden Blütenköpfe an den Pflanzen, vor allem, wenn man die enthaltenen Samen für die Aussaat im Folgejahr nutzen möchte. Um die Mittagsblume erfolgreich zu kultivieren, ist überdies eine optimale Überwinterung bedeutsam; allerdings präsentieren sich nicht alle Sorten winterhart. Wer die Gewächse für die Überwinterung auspflanzt, sollte folgende Pflegehinweise beachten:
- Kultivierung an Standort mit Temperaturen zwischen 5 und 8°C
- Garagen oder Holzschuppen eignen sich als Standort
- ausreichende Helligkeit
- trockener Boden
- sehr sparsam gießen
Es hat sich bewährt, nicht winterharte Sorten direkt in Gefäße zu pflanzen, damit später die Überwinterung möglichst problemlos verläuft. Diese Gefäße müssen nicht zwangsläufig mit einem zusätzlichen Schutz versehen werden, doch gelingt die Überwinterung besonders gut, wenn man die Töpfe und Kübel mit Styropor unterfüttert. Sorten, die im Freien überwintern können, müssen unbedingt vor Regen, Frost und Schnee geschützt werden.
Zahlreiche Pflanzen gehen insbesondere bei Kahlfrost ein, der direkt auf die oberste Bodenschicht und die Pflanze einwirkt und deren Wirkkraft nicht durch eine schützende Schneedecke abgemildert wird. Wer die Mittagsblume sorgfältig abdeckt, kann auf diese Weise einen optimalen Schutz vor solchen Witterungseinflüssen erzielen; zu diesem Zweck eignet sich beispielsweise ein Stück Vlies, das mit Reisig beschwert wird.
Pflanzen und Vermehren
Mittagsblumen können ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt oder in einem Kübel auf dem Balkon kultiviert werden. Allerdings sind auch Pflanzungen bis zum Herbst möglich.
Für die Bepflanzung selbst gilt es, auf die richtige Kombination mit anderen Pflanzen zu achten und beispielsweise schwachwüchsige Arten nicht in direkter Nachbarschaft zu pflanzen. Zwischen den einzelnen Exemplaren sollte dann ein Abstand von etwa 20cm eingehalten werden. Bei der Kultivierung gibt man am besten einige Kiesel zum Substrat oder deckt alternativ die gesamte Oberfläche mit Kieselsteinen ab; auf diese Weise wird die Wärme, die für die Mittagsblumen so wichtig ist, optimal gespeichert.
Außerdem ergeben die kleinen dekorativen Steine einen guten Kontrast zu der farbenprächtigen Blume. Die Vermehrung der Mittagsblume funktioniert entweder mit Hilfe von Stecklingen oder aber durch gezielte Aussaat. Wer das Gewächs mit Hilfe von Stecklingen vervielfältigen möchte, sollte folgende Aspekte beachten:
- unverholzte Triebe verwenden
- Trieb auf Fingerlänge kürzen
- mageres und mineralisches Substrat verwenden
Der entnommene Trieb wird in das vorbereitete Substrat eingesetzt und nur leicht angedrückt. Eine Bewässerung findet nicht statt. Man verbringt das Pflanzengefäß an einen geschützten Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung, an dem die Bewurzelung stattfinden kann. Diese erfolgt im Laufe der kommenden zwei bis drei Wochen. Nachdem auch der Trieb kräftig gewachsen ist, kann das junge Gewächs nach Bedarf umgetopft werden. Wer die Mittagsblume mit Hilfe von Samen vermehren möchte, kann entweder gekauftes Saatgut verwenden oder diese von der eigenen Pflanze abnehmen.
Die Aussaat selbst kann bereits im Februar erfolgen. Zu diesem Zweck steckt man die Samen in ein geeignetes Anzuchtgefäß und überdeckt diese mit einer dünnen Substratschicht. Bei der Kultivierung ist auf eine Temperatur um 20°C zu achten; darüber hinaus müssen die Samen stets leicht feucht gehalten werden. Einige Pflanzen vermehren sich übrigens auch selbst – über Selbstaussaat.
Krankheiten und Schädlinge
Die Mittagsblume wird nur selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Manchmal zeigen sich Blattläuse an der Pflanzen; das charakteristische Schadbild zeigt sich wie folgt:
- Blätter stark eingerollt und gekräuselt, teilweise blasig aufgetrieben
- klebrige Pflanzenteile
- häufig schwarzer Pilzbelag
- Blattläuse an den Blattunterseiten zu sehen
- kümmernde, deformierte Triebe
Als vorbeugende Maßnahme hat sich das Fördern und Schonen von Blattlausfeinden bewährt, zu denen vor allem Marienkäfer, Ohrwürmer und Vögel gehören. Ist die Pflanze bereits befallen, helfen wiederholte Spritzungen mit Rainfarntee, Brennnesselauszug oder Seifenlösungen. Häufig reicht bereits das gezielte Abspritzen mit einem Gartenschlauch aus; dabei sollte man jedoch äußerst behutsam vorgehen. Stark befallene Pflanzenteile müssen entfernt werden.
Als klassische Krankheit tritt bei der Mittagsblume hin und wieder Echter Mehltau auf, der durch eine Gruppe unterschiedlicher Schlauchpilze verursacht wird. Bei einem Befall zeigen sich ab Frühjahr zunächst weiße oder graue Flecken sowohl auf als auch unter den Blättern sowie im späteren Krankheitsverlauf schimmelig-mehlige Beläge. Diese treten nicht nur auf den Blättern auf, sondern auch an Knospen, Trieben und Blüten. Schließlich rollen sich die Blätter ein. Allmählich beginnen die Pflanzen zu kümmern, und der Belag verfärbt sich immer mehr schmutzig braun.
Um den Befall mit Mehltau zu verhindern, sollte bei der Bepflanzung der Mittagsblume auf einen ausreichenden Abstand zwischen den einzelnen Exemplaren geachtet werden. Bei entsprechenden klimatischen Bedingungen – zum Beispiel starken Temperaturschwankungen oder Hochdruckwetter – sollten vorbeugend zusätzlich unterschiedliche Pflanzenstärkungsmittel oder Knoblauchbrühe ausgegeben werden. Infizierte Teile werden am besten vorzeitig entfernt. Bei einem starken Befall hilft auch ein Fungizid auf Lecithinbasis.
Häufig gestellte Fragen
Die Mittagsblume kommt nicht richtig zur Blüte. Welche Ursachen können diesem Phänomen zugrunde liegen?
Auch wenn die meisten Hobbygärtner an dieser Stelle vor allem an ein suboptimales Bewässerungsverhalten denken, kommt hier als Ursache auch zu wenig Dünger in Frage. Während der Sommermonate ist die zusätzliche Versorgung mit Nährstoffen für ein optimales Blühverhalten unbedingt erforderlich.
Welche Sorten der Mittagsblume haben sich im Garten besonders bewährt?
African Queen, Beauford Beauty oder Badenia Salmon sind in heimischen Gärten besonders beliebt.
Die Blüten der Mittagsblume öffnen sich überhaupt nicht mehr, auch nicht bei voller Sonne. Was ist zu tun?
Wenn die Mittagsblume ihre Blüten überhaupt nicht mehr zeigt, kann ein Befall mit Mehltau vorliegen.nDann ist das Gewächs auf weitere Symptome zu untersuchen und dann gegebenenfalls zu behandeln.