Tummeln sich bestimmte Fliegen ungehindert in der Wohnung, dauert es nicht lange, bis sie ihre Eier ablegen und sich daraus Maden entwickeln. Eklige Maden im Haus will niemand haben. Sind sie aber da, heißt es, sie zügig zu bekämpfen. Chemische Produkte bieten sich weniger an, da sie in der Regel über gesundheits- und umweltschädigende Eigenschaften verfügen. Vor allem mit Kindern im Haus sollten sie keine Anwendung finden. Im gartenrat sind effektiv wirkende Hausmittel als Alternative zu finden. Außerdem erfahren Sie, wie Sie einem Madenbefall vorbeugen können.
Maden-Entstehung
Ein wichtiger Aspekt zum Bekämpfen von Fliegenmaden ist die Vorbeugung einer Ausbreitung. Dazu ist es erforderlich, dass Wichtiges über Entstehung bekannt ist, weil sich sonst ganze Invasionen im Haus bilden.
Die raupenähnlichen Tierchen sind das Produkt von meist Schmeißfliegen. Diese legen bereits innerhalb weniger Tage ihre Eier während der warmen Monate ab. Daraus schlüpfen innerhalb von 24 Stunden die Maden, welche sich in acht bis zehn Tagen zu einer Fliege entwickeln, die wieder Eier legen. Bei Temperaturen um die 25 Grad Celsius reduziert sich die Schlüpfdauer auf etwa zwölf Stunden. Optimale Klimabedingungen bietet ein sogenanntes Brutsubstrat, wie es vielfach in Blumenerde zu finden ist. Darin legen die Schmeißfliegen vorzugsweise ihre Eier ab und das Schlüpfen kann hier bereits nach 30 Minuten erfolgen. So vermehren sie sich rasant.
Maden erkennen
Um ein wirksames Bekämpfen anzugehen, sollten die Ekeltiere vorab als diese identifiziert werden.
- länglicher, raupenähnliche Körperform
- Körperfarbe: weiß, creme-weiß
- Körperlänge: je nach Entwicklungsstand und Fliegenart ein bis 30 Millimeter
- beinlos
- kopflos
- bewegen sich durch kleine Stummelfortsätze am Körperunterseite fort
- vorderer Bereich läuft spitz zu
- hinterer Bereich breiter gebaut
- verfügen über winzige zangenähnliche Mundhaken
- verhärtete Außenschale mit leichten Querwölbungen
Anziehungsorte
Um die abscheulichen Viecher zuverlässig bekämpfen zu können, ist herauszufinden, von wo sie kommen und was sie anzieht. Die Fliegen legen ihre Eier am liebsten an einem Ort ab, wo ihr Nachwuchs wie “die Made im Speck” leben kann. Neben einem Brutsubstrat bevorzugen sie je nach Fliegenart verschiedene Orte, die gleichzeitig als Nahrungsquelle dienen:
Schmeißfliege (Calliphoridae)
- proteinhaltige organische Materialien/Stoffe
- Kot
- Aas
- verdorbene Lebensmittel mit tierischen Faulstoffen (auch Hundefutter)
Stubenfliege (Musca domestica)
- zuckerhaltige Lebensmittel
- Lebensmittel mit beinhalteter Buttersäure
Frucht/Taufliege (Drosophilidae)
- gärendes Obst
- faulende/s Früchte/Gemüse
Einfach Loswerden
Müll-Entsorgung
Die einfachste Art die ekligen Plagegeister loszuwerden ist, sie samt mit den befallenen Nahrungsmitteln zu entsorgen. Vielfach ist das Wegschmeißen von Tellern und Schalen erforderlich, wenn sie diese komplett umgeben und sie in möglichst hoher Anzahl gesammelt im Müll landen sollen. Um sie anschließend nicht in der Mülltonne herumziehen zu lassen, sind die zu entsorgenden Lebensmittel und Utensilien samt den Fliegenmaden in eine dickschichtige Plastiktüte zu geben, die zu verschließen ist. Alternativ geht auch das Einwickeln in mehrschichtigem Zeitungspapier. Hierbei wird aber Hautkontakt riskiert.
Die restlichen Fliegenmaden können mit einem Beutelstaubsauger aufgesaugt werden. Der Beutel ist danach gut verschlossen ebenfalls zu entsorgen, damit sie nicht wieder hinauskönnen. Im Anschluss ist die gesamte Umgebung, wo sie sich aufgehalten haben, gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Essigreiniger eignet sich am besten.
Hitze
Wer einen gut heiß werdenden Haarföhn besitzt, kann den Schädlingen mit Hitze zusetzen und sogar die Fliegeneier abtöten. Voraussetzung ist, dass die Hitze ausreichend hoch ist. Deshalb sollte es sich um einen leistungsstarken Haarföhn handeln, der auf höchste Heizstufe zu stellen ist. Sind sie tot, können sie mit dem Kehrblech aufgenommen und entsorgt werden. Eine andere Möglichkeit bietet ein Backofen. Aber ob dort Maden vor der nächsten Pizza oder dem bevorstehendem Kuchenboden hineingeschoben werden möchten, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Hausmittel
Wie unzählige Erfahrungen belegen, ist das Ungeziefer natürlich mit bestimmten Hausmitteln zu bekämpfen und/oder aus dem Haus zu vertreiben. Folgend sind die Hausmittel aufgelistet, welche am effektivsten wirken:
Pfefferlösung
Die Inhaltsstoffe von Pfeffer führen bei einer Made unweigerlich zum Tod. Pfeffer ist in jedem Haushalt vorhanden, sodass durch dieses Hausmittel ein Loswerden der Parasiten zügig erfolgen kann. Folgendermaßen wird die Pfefferlösung hergestellt und angewendet:
- mindestens einen Esslöffel Pfeffer pro 500 Milliliter Wasser (je mehr Pfeffer, desto wirkungsvoller)
- zuerst Wasser aufkochen
- Pfeffer hinzugeben und umrühren
- rund zehn Minuten kochen
- abkühlen lassen und währenddessen stetig Pfeffer-Wasser-Gemisch rühren
- nach Abkühlung in Sprühbehälter füllen
- Tierchen und betroffenen Stellen tropfnass einsprühen
- Ritzen, Fugen und Ecken nicht vergessen
- nach circa fünf bis zehn Minuten sollte der Tod eingetroffen sein
- Schädlinge auffegen oder aufsaugen
- anschließend Stelle und Umfeld gründlich mit der Pfefferlösung säubern
Salzlösung
Ähnlich wie die Pfefferlösung funktioniert die Salzlösung. Im Gegensatz dazu, kommt es beim Kontakt mit Salz zu einer Austrocknung des Körpers, was aber zum gleichen Resultat führt: den Tod der Maden. Hergestellt und angewendet wird es, wie unter “Pfefferlösung” beschrieben. Es wird lediglich der Pfeffer gegen Salz getauscht.
Essigwasser
Essig mögen Fliegen gar nicht und ihre Ableger verenden elendig bei Kontakt. Dementsprechend hat Essig einen bedeutenden Wert beim Kampf gegen Fliegenmaden, denn es lässt sie zuverlässig loswerden und beugt gleichzeitig einem (Neu-) Befall vor. Zudem wirkt es natürlich, was vor allem bei der Anwendung im Haus vorteilhaft ist.
So wird vorgegangen:
- ein Esslöffel Essigessenz pro Liter Wasser
- gut vermengen
- in Sprühbehälter umfüllen
- direkt mit kräftigem Strahl auf die Fliegenmaden sprühen
- Tod tritt nach einigen Minuten ein
- Tiere entsorgen
- großflächig das betroffene Gebiet mit restlichem Essigwasser reinigen
- gereinigte Flächen und Gegenstände an der Luft abtrocknen lassen (Geruch hält Fliegen vor weiterer Eierablage ab)
Seifenlauge
Zur Verklebung/Verstopfung der Atemorgane kommt es bei Fliegenmaden durch das Benässen mit Seifenlauge. Diese eignet sich besonders gut zum Loswerden der Plagegeister an Pflanzen und in Pflanzenerde, die einen beliebten Ort für die Eiablage darstellen, vor allem, wenn abgestorbene Pflanzen- und Wurzelteile vorhanden sind. Zielsicher bekämpfen lassen sie sich nach folgender Anleitung zur Herstellung und Anwendung:
- zwischen 15 und 30 Gramm Schmier-, Kali oder Kernseife in heißes Wasser geben
- zum besseren Auflösen umrühren
- zwei Esslöffel Soda hineinfüllen
- für verstärkte Wirkung zehn bis 30 Milliliter Spiritus hinzufügen
- alternativ kann anstelle von Spiritus 15 Milliliter Essig oder Zitronensäure verwendet werden
- alles gut miteinander vermengen
- Lösung in Sprühbehältnis füllen
- befallene Stellen großzügig mit Seifenlauge einsprühen
- nicht auf empfindlichen Pflanzen anwenden (wie beispielsweise Orchideen)
Kochendes Wasser
Ähnlich wie bei der Anwendung mit einem Föhn, funktioniert auch das Bekämpfen von Maden mit kochend heißem Wasser. Die Hitze tötet sie und verbrennt die Eier. Allerdings ist dieses Hausmittel nicht überall einsetzbar, weil es zu Materialschäden führen kann, wie zum Beispiel bei Holz und Kunststoffen. Auf Steinen und Fliesen ist die Anwendung aber unbedenklich. Es ist lediglich Wasser zum Kochen zu bringen, zügig in eine hitzebeständige Kanne oder Ähnlichem zu füllen und die Fliegenmaden mit dem heißen Wasser zu übergießen. Binnen weniger Minuten verenden sie und können entsorgt werden.
Gesteinsmehl
Zur Austrocknung von den Ekeltieren führt auch ein Beschütten mit Gesteinsmehl aus Vulkangestein oder Basalt. Es entzieht dem Körper die lebensnotwendige Feuchtigkeit, sodass sie in der Folge absterben, wenngleich dies ein wenig Zeit in Anspruch nimmt. Der Nachteil bei der Anwendung im Haus ist, dass es nicht in senkrecht verlaufende Rillen und Fugen sowie Ecken an Decken beziehungsweise Schrankunterseiten zu bringen ist. Alternativ kann auch Kalk eingesetzt werden, der eine gleiche Wirkung erzielt.
Waschpulver
Die Wirkung von Waschpulver ist im Einsatz gegen Maden beschränkt. Verwendung findet es meist bei einem Madenbefall in Mülltonnen, weil dort der Deckel für einen geschlossenen Raum sorgt. So breiten sich die Stoffe des Waschmittels aus, die den Schädlingen die Luft zum Atmen nehmen. Sie ersticken. Im Haus ist die Anwendung dementsprechend nur in kleineren, geschlossenen Bereichen erfolgversprechend, wie zum Beispiel in einem Küchenhängeschrank. Das Waschpulver wird großzügig darin ausgelegt und der Schrank sofort verschlossen, damit sich die Stoffe bestmöglich darin verteilen können. Bis zum Absterben vergehen einige Stunden.
Haushaltstrick – Maden im Obst
Hat sich eine Made im Obst einquartiert, muss dieses nicht grundsätzlich im Abfall landen. Um sie loszuwerden, reicht es aus, das Obst ein paar Minuten einfach in eine Wasserschüssel zu tauchen. Die Made kommt dann freiwillig heraus und schwimmt an der Wasseroberfläche. Das “befreite” Obst kann danach bedenkenlos für einen Obstkuchen verwendet werden, wenn ein direkter Verzehr abgelehnt wird.
Vorbeugen
Die Bekämpfung von Maden macht nur dann dauerhaft Sinn, wenn weitere Maßnahmen ergriffen werden, um einen Neubefall zu verhindern – wobei es natürlich noch sinnvoller ist, von vornherein vorbeugend zu agieren, sodass es erst gar nicht zu einer Madenentwicklung kommt. Folgende Vorbeugemaßnahmen sind ideal:
- Hausmittel-Fliegenfallen: 3 Teile Wasser, 2 Teile Fruchtsaft, 1 Teil Essig, 1 Tropfen Spülmittel in einer Schüssel vermengen und aufstellen
- Düfte zum Vertreiben: Lavendel-, Teebaum-, Lorbeer-, Orangen- oder Eukalyptusöl aufstellen oder verdampfen lassen
- Pflanzendüfte zum Vertreiben von beispielsweise Geranien, indischem Weihrauch oder Katzenminze
- Keine offenen Lebensmittelpackungen frei für Fliegen zugänglich stehen lassen
- Vor allem an sehr warmen Tagen keine leicht verderblichen Lebensmittel unverschlossen stehen lassen
- Offen liegendes Obst und Gemüse täglich auf Fäulnis/Gärungen kontrollieren und gegebenenfalls sofort entsorgen
- Fliegenhauben schützen Obst, Gemüse, aufzutauende Lebensmittel und Kuchen/Torten
- Essensreste vor allem an heißen Tagen nicht einfach stehen lassen
- Nassfutter für Hunde- und Katzen nicht stehen lassen, sondern lieber im Kühlschrank aufbewahren
- Fressnäpfe täglich reinigen, weil sich sonst kleinste Futterreste festsetzen können
- Auf guten Verschluss bei Marmeladen- und Honig-Behältnissen achten.
- Zügig Müll in die Mülltonne bringen, wenn Essensreste darin vorhanden sind
- Ausschließlich verschließbare Mülleimer verwenden
- Mülleimer nach der Leerung stets reinigen, damit eventuell vorhandene Nahrungsreste keinen “Nährboden” für Maden bieten
Häufig gestellte Fragen
Sind es auch Fliegenmaden, wenn sie sich im Teppich befinden?
Nein. Dabei handelt es sich eher um den Nachwuchs von Kleidermotten. Lebensmittelmaden bedienen sich nicht an Textilien. Aber sie können mit den gleichen Hausmitteln bekämpft werden. Ist der Teppich klein genug und schwer entflammbar, sind 10 Minuten im Backofen bei 150 Grad am wirksamsten gegen den Kleidermottennachwuchs.
Können sich Maden in neu gekaufter Pflanzenerde befinden?
Ja. Vor allem Billig-Erde wird meist nicht auf vorhandene Schädlinge geprüft. Wenn Sie wissen oder vermuten, dass sich Maden darin aufhalten, legen Sie diese bei 150 Minuten für zehn bis 15 Minuten in den Backofen. Dort sterben Ungeziefer und Eier ab.